Neue Photovoltaikanlage und Wärmepumpen im Tiergartenbad

Anlagenkombination nutzt erneuerbare Energien zur Erwärmung des Beckenwassers

Die Nutzung regenerativer Energien wird mit Blick auf den Klimaschutz und mögliche Engpässe in der Gasversorgung immer wichtiger. Im Heidelberger Tiergartenbad wird das bereits umgesetzt: Eine neue Photovoltaikanlage auf den Gebäudedächern des Tiergartenbads sorgt in Kombination mit zwei Wärmepumpen für warmes Wasser in den Schwimmbecken auch an kalten Tagen. Mit 810 Solarmodulen und einer Spitzenleistung von 300 Kilowatt erzeugt die Photovoltaikanlage rund 285 Megawattstunden Strom im Jahr – umgerechnet Strom für 120 Haushalte. Sie versorgt die Wärmepumpe und deckt soweit wie möglich auch den weiteren Strombedarf im Bad ab. Gegenüber einer konventionellen Stromerzeugung reduziert die Photovoltaikanlage die CO2-Emissionen um 135,5 Tonnen pro Jahr. Heidelbergs Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Maike Carstens, Geschäftsführerin der Stadtwerke Heidelberg Bäder, Gert Bartmann, Leiter des Amtes für Sport und Gesundheitsförderung, und Merlin Pfaus, Leiter des Tiergartenbads, haben die neue Anlage am Montag, 18. Juli 2022, bei einem Pressetermin im Tiergartenbad vorgestellt.

Personen stellen sich für ein Gruppenfoto auf
Stellten bei einem Pressetermin am Montag, 18. Juli 2022, die neue Solaranlage im Tiergartenbad vor (von links): Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner, Gert Bartmann, Leiter des Amtes für Sport und Gesundheitsförderung, Maike Carstens, Geschäftsführerin der Stadtwerke Heidelberg Bäder, und Merlin Pfaus, Leiter des Tiergartenbads. (Foto: Tobias Dittmer)

Die Beckentemperaturen von Schwimmer- und Nichtschwimmerbecken werden durch die Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaikanlage auf mindestens 24 Grad erhöht. Perspektivisch ist es damit ab 2023 vorbehaltlich der Wetter- und Personallage möglich, die Badesaison früher einzuläuten und länger auszudehnen.

„Energiesparen und die Nutzung regenerativer Energien sind das Gebot der Stunde“, betonte Oberbürgermeister Prof. Dr. Eckart Würzner. „Zur Erzeugung von erneuerbaren Energien nutzen wir zusammen mit unseren Stadtwerken schon lange die verfügbaren Flächen in Heidelberg. Darum freuen wir uns, dass nun auch die Dachflächen im Tiergartenbad bestmöglich zur Energieerzeugung genutzt werden – mit dem positiven Effekt für die Menschen in Heidelberg, dass sich ihre Badesaison in Zukunft verlängern kann. Klimaschutz mit Mehrwert – solche Maßnahmen bringen uns weiter auf dem Weg zur klimaneutralen Stadt.“

Ein Freibad aus der Vogelperspektive
Blick aus der Vogelperspektive: 810 Solarmodule auf dem Dach erzeugen nachhaltig Energie für den Betrieb der Wärmepumpe im Tiergartenbad – und ermöglichen damit eine höhere Wassertemperatur und perspektivisch eine längere Saison. (Foto: Tobias Dittmer)

„Es ist uns wichtig, den Energieeinsatz in den Heidelberger Bädern kontinuierlich zu optimieren“, erklärte Maike Carstens, Geschäftsführerin der Stadtwerke Heidelberg Bäder. „Darum nehmen wir seit zehn Jahren mit allen fünf Bädern regelmäßig am städtischen Projekt ,Nachhaltiges Wirtschaften‘ teil, berücksichtigen systematisch Umweltschutzkriterien im Betrieb und haben ein Energiemanagementsystem nach ISO 50001 eingeführt. Die Photovoltaikanlage in Kombination mit den Wärmepumpen ist die bisher größte Klimaschutzmaßnahmen in unseren Bädern.“

Für Energiemanagementsysteme sind internationale Normen geschaffenen worden: Die Norm ISO 50001 ist ein anerkanntes, umfangreiches Standardwerk, welches seit 2011 Anwendung in den verschiedensten Unternehmensgrößen und Branchen findet.